Magic2010 PreRelease Turnier
Jetzt wird’s langsam Zeit, es ist gerade mal noch eine Woche hin bis zum PreRelease Turnier des neuen Hauptsets von Magic the Gathering: Magic 2010 oder kurz M10.
Eigentlich wollte ich diesen Artikel schreiben wenn das Material zur Durchführung und das Promomaterial gekommen ist und dann eigene Bilder davon an den Anfang setzen, da das aber offenbar immer knapper vorher geliefert wird, wird mir das zu spät und ich werde das halt in einem zweiten Post nachreichen.
Das PreRelease Turnier von Magic 2010 in der Spielwiese beginnt am Samstag 11. Juli 2009 um 13:30 Uhr. Für die 20,- Euro Startgeld bekommt jeder Teilnehmer 6 Boosterpackungen M10 (statt 3 Booster und 1 Turnierpackung, weil es Turnierpackungen nicht mehr gibt) und baut sich daraus ein Deck mit mindestens 40 Karten, Standardländer werden von mir gestellt, so wie man es sonst von Booster Drafts kennt.
Als Preise gibt es oben angesprochene Promokarten in Foil (holografisch glitzernd) für JEDEN Teilnehmer, egal wie er beim Turnier abschneidet und Boosterpackungen für die vorderen bis mittleren Plätze, ich denke mal wieder doppelt so viele wie Teilnehmer mitmachen oder auch einmal so viele, bin mir nicht ganz sicher, das schreibe ich dann im 2. Post nochmal.
Anmelden kann man sich ab sofort, per Telefon, eMail (Nummer und Adresse im Impressum), per ICQ, live vor Ort oder einfach hier über die Kommentar-Funktion. Zur Anmeldung bitte Namen und DCI-Nummer angeben, ist noch keine DCI-Nummer vorhanden kann man die direkt vor Turnierbeginn hier bekommen (kostenfrei).
Zur Edition M10 selbst:
Mit Magic2010 ändert sich so manches. Das fängt schon bei der Namensgebung an: Magic2010, im Editionssymbol auf den Karten kurz M10, ist ja nicht die 10. sondern die 11. Hauptedition und die bisherige ab der 4. Edition durchgehende Nummerierung wird damit abgebrochen und durch eine Jahreszahl abgelöst. Nicht etwa 2009, die des Jahres an dem die Edition herauskommt, nein, die des darauf folgenden Jahres, also des Jahres in dem die Edition den Rahmen des Turnierformats Standard am meisten prägt. Ungewohnt, gar verwirrend? Durchaus, aber ach, ist ja nur ein Name ;-)
Weit bedeutender ist, dass auch einige Regeln geändert werden, wenn die 11. Edition M10 heraus kommt. Da geht dann immer ein Aufschrei durch die Menge. Liebgewonnene Gewohnheiten müssen abgelegt oder überdacht werden und so mancher coole Move den erfahrene Spieler zum ungläubig fragendem „Wieso?“-Blick des vielleicht weniger erfahrenen Gegners durchgezogen haben wird nicht mehr möglich sein.
Viele der Änderungen sind eher sprachlicher Natur und betreffen nur Begrifflichkeiten. Diese sind dazu da mehr Klarheit und Eindeutigkeit herzustellen, so ist z.B. der Zeitpunkt „am Ende des Zuges“ umbenannt worden in „zu Beginn des Endsegments“, da dieser Zeitpunkt eben nicht am Ende des Zuges ist sondern ein bisschen vorher, man kann danach noch etwas machen.
Das selten relevante Konzept „Manabrand“ wurde komkplett abgeschafft. Manche Karten werden dadurch besser, manche (von mir gern gespielte ;-) ) schlechter, schade, aber was soll’s, braucht man nicht wirklich.
Bedeutendste Änderung ist, dass Kampfschaden jetzt nicht mehr über den Stapel geht. Der Stapel ist ein Konzept das zur 6. Edition eingeführt wurde, um Timing-Probleme zu beheben, die bis dahin immer deutlicher geworden waren. Sprüche und Fähigkeiten werden in der Reihenfolge in der sie gespielt werden auf einen (gedanklichen) Stapel gelegt und dann von oben der Reihe nach verrechnet, d.h. was zuletzt gespielt wurde wirkt zuerst. Das macht es möglich auf Sprüche und Fähigkeiten des anderen Spielers zu reagieren und die ganzen Timing-Fragen einheitlich zu behandeln. Bisher ging auch Kampfschaden von Kreaturen auf diesen Stapel, was solche Dinge ermöglichte wie eine Kreatur blocken zu lassen, ihren Schaden auf den Stapel zu legen, sie dann für einen Effekt zu opfern und sie ihren Schaden erst später, wo sie schon nicht mehr da ist, verursachen zu lassen, vom Stapel runter. Praktisch. Cool. Wicked! Aber nicht unbedingt intuitiv. Nun ja, das geht jetzt nicht mehr.
Da verschwindet ein Teil der Komplexität zu Gunsten von Intuitivität und Verständlichkeit und das ist natürlich schade für jeden der Freude daran hat diese Komplexität möglicht weit gehend auszuloten oder -nutzen. Auch ich habe erstmal über das vermeintliche „Kiddie-Niveau“ geklagt, inzwischen habe ich meine Meinung darüber aber ein Stück weit geändert nachdem ich die Änderungen und deren Begründung genauer gelesen habe.
Klar, ich mag die Komplexität in Magic, je komplexer desto lieber, weil man damit so abgefahrene und unerwartete Dinge machen kann, aber diese Sicht ist auch ziemlich egozentrisch. Ich stecke tief drin in der Materie und finde das ganz normal, aber wie sieht das aus der Perspektive eines neuen oder Gelegenheitsspielers aus? Dem wird plötzlich seine Spielsituation zerpflückt, er fragt wieso und man kann das nur mit kaum nachzuvollziehenden Tauchgängen in die Tiefen des Regelwerkes erklären, wenn überhaupt. Im schlimmsten Falle bekommt er ein „das ist halt so“ zu hören und verliert die Lust am Spiel. Und das wollen wir ja wirklich nicht, oder? ;-)
Genauere Erläuterung der Änderungen und insbesondere ihre Auswirkungen auf das Blocken mit mehreren Kreaturen findet ihr hier.
Auch damals bei den Regeländerungen zur 6. Edition war das Geschrei groß und es wurde allenthalben verkündet Magic sei tot, inzwischen ist es aber ohne die damals eingeführten Änderungen unvorstellbar. Das wird man wohl in ein paar Jahren wieder so sagen können, warten wir’s ab.
Zurück zur Edition: Noch etwas ist neu, zum ersten Mal besteht eine Hauptedition zur Hälfte aus neuen Karten statt aus Reprints. Das finde ich eine sehr gute Idee, dadurch ist diese Reihe für Limited-Turniere wie Booster Drafts und PreReleases deutlich interessanter. Außerdem ist es immer wieder spannend, was sie sich diesmal wieder für Sachen einfallen lassen ;-)
Wer nachsehen möchte, der Spoiler auf MtgSalvation (englisch) ist mittlerweile komplett.