Droht BRIO die Pleite?

Heute früh schallt es aus allen Nachrichten-Kanälen im Netz: BRIO sucht Investoren um die drohende Pleite abzuwenden. Die Grenze der Zahlungsfähigkeit ist erreicht, mindestens umgerechnet ca. 28 Millionen Euro benötigt BRIO um weiterzumachen.

Um einem weit verbreiteten Missverständnis vorzugreifen: Das bedeutet noch nicht das sofortige Aus oder die Pleite, sondern Aktiengesellschaften müssen frühzeitig solche Schwierigkeiten kundtun und eventuell Insolvenz anmelden, sonst machen sie sich u. U. der Konkursverschleppung schuldig. Es heißt jetzt also erst mal, einen Retter zu finden, der die Zahlungsfähigkeit aufrecht erhält und eine hoffentlich erfolgreiche Sanierung durchzuziehen.
Hoffentlich erfolgreich sage ich, da es auch mich und meine Spielwiese direkt betrifft, denn ich führe BRIO Artikel in meinem Sortiment

Die BRIO-Bahn ist ein Spielsystem das einen extem hohen und vor allem langanhaltenden Spielwert hat. Das geht mit 3 Jahren los und hört mit 10 immer noch nicht ganz auf und es spricht in den verschiedenen Altersgruppen immer wieder neue Entwicklungsfenster an. Dem entsprechend fände ich es sehr schade wenn ich mich von BRIO in meinem Sortiment verabschieden müsste. Und das sage ich obwohl es BRIO uns kleinen Fachhändlern in letzter Zeit nicht leicht gemacht hat. Wohl im Zuge des Ringens mit den wirtschaftlichen Problemen wurden BRIO-Artikel zunehmend über Discount-, Online- und Preisdumpinganbieter vertrieben, bei gleichzeitigem Versuch das Preisniveau im Fachhandel zu halten, das kann so natürlich nicht funktionieren. Wenn BRIO versucht über die Preise zu arbeiten, dann müssen gerade die Fachhändler mit einbezogen werden, schließlich sind wir es, die für die Qualität und den Spielwert argumentieren. Sinnvoller als den Preiskampf finde ich aber eine Positionierung über Qualität und Exklusivität mit dem Fachhandel, dann muss aber auch der Vertrieb großer Chargen über Onlinehandelshäuser zu Preisen unter den Einkaufspreisen der Fachhändler aufhören.

Jetzt erstmal abwarten wie sich das entwickelt, ob sich ein Investor findet und was für Auswirkungen eine eventuelle Sanierung haben wird. An den in Foren und Kommentarbereichen aufflammenden Laien-Diskussionen was BRIO schon immer hätte anders machen sollen, möchte ich mich nicht beteiligen.

Dieser Beitrag wurde verfasst am Mittwoch, 18. Februar 2009 um 12:59 und wurde gespeichert unter Eisenbahn, Holz. Um den Kommentaren zu folgen abonniere den RSS 2.0 Feed. Hinterlass einen Kommentar, oder Trackback von deiner eigenen Seite.

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