22.+23. April: Amonkhet Prerelease Turniere


 
Nach all dem Schokohasenvertilgen mit vorausgegangenen erfreulich großen Magic-Events wie MM17 Draft, Modern FNM, Modern MKM Trial und Magic Open House komme ich jetzt endlich dazu, etwas zum derzeit vielleicht am heißesten ersehnten Magic-Großereignis zu schreiben:
Dem Amonkhet-Prerelease!
Bzw. den Prereleases, sind ja 2 :)
 

Die Welt Amonhket

Bedingt durch die 2-Set-Blockstruktur beginnt diesmal wieder ein neuer Block und wir sind, zum 2. mal in Folge, auch wieder auf einer neuen Welt, die wir vorher noch nicht besucht hatten. Die 5 Planeswalker des Kern-Teams (Gideon, Jace, Liliana, Chandra und Nissa) übrigens auch nicht. Und so müssen diese fünf genauso wie wir da erst sich einmal zurecht finden, versuchen zu verstehen was dort vor sich geht und wie die Leute dort so ticken.
Amonkhet ist eine Wüstenwelt mit deutlichen Anklängen an „Dune“, die uns Muggel Realweltler aber hauptsächlich an das antike Ägypten erinnert: Mumien. Götter. Hieroglyphen. Kartuschen. Pyramidale Gebäude. Sand (Mit Würmern drin).
Unsere 5 Eidgenossen wissen auch so gut wie gar nichts über Amonkhet, außer dass die Welt Nicol Bolas „gehört“. Erst gehen sie davon aus, dass Bolas sie erschaffen hat, bei genauerer Betrachtung merken sie aber, dass er sie wohl eher korrumpiert hat, sich über die bereits vorher vorhandene Kultur drübergestülpt, 3 der ursprünglich 8 Gottheiten abgeschafft (getötet?) und sich selber als Gott-Pharao an die Spitze gesetzt hat.
Dabei hat Bolas die Erinnerungen an die Kultur vorher irgendwie getilgt und um nicht ständig da sein zu müssen und die Bewohner Amonkhets beschäftigt zu halten durch eine in Zyklen strukturierte „Kultur“ der Prüfungen und des Trainings auf diese Prüfungen hin ersetzt.
Diese Einspannung in die Trainings- und Prüfungszyklen ist eine ziemlich totalitäre, die Bewohner Anonkhets tun überhaupt nichts anderes, alle weltlichen und alltäglichen Tätigkeiten werden von Mumien verrichtet, weißen Zombies, die in einer Kultur des „was stirbt wird einbalsamiert, so körperlich erhalten und kommt wieder“ durch entsprechende Verzauberung schlichtweg versklavt werden.
Außerdem wird Widerspruch oder Zweifel am Training, oder den Prüfungen bei Wiederkunft des Gott-Pharaos zu denen der Zyklus kumuliert, mit harter Hand unterdrückt.
Wer das alles genauer wissen möchte kann das in der Story-Kolumne lesen, derzeit sind die ersten 3 Teile online.
 

Die Mechaniken von Amonkhet

Spieltechnisch ist vieles davon in entsprechenden neuen Mechaniken in Amonkhet umgesetzt.

  • Einbalsamieren: Einbalsamieren ist eine Fähigkeit, die sinnvollerweise nur funktioniert, wenn die entsprechende Kreaturenkarte im Friedhof liegt. Sie erzeugt einen Spielstein, der eine Kopie der einbalsamierten Kreatur ist, dabei weiß wird und den zusätzlichen Kreaturentyp Zombie bekommt. (Nein, Wizards hat nicht die Gelegenheit genutzt den Kreaturentyp Mumie einzubringen, zugunsten der Synergien mit dem Evergreen-Typ Zombie). Zudem werden die Manakosten entfernt (obwohl Kopien eigentlich welche hätten). Spieltechnisch macht das die Einbalsamierten zu „normaleren“ Tokens, Flavortechnisch könnte man die fehlenden Manakosten auch als den genommenen freien Willen interpretieren.
    Einbalsamieren ist auf Hexerei-Geschwindigkeit eingeschränkt. Klar, so etwas geht nicht so schnell, konservieren, einwickeln, trocknen…
    Beispiel: Salbende Priesterin
  • Erschöpfen: Das spiegelt diesen Eifer wider, mit dem die Bewohner Amonkhets auf die Prüfungen hin trainieren, bis zur völligen Erschöpfung. Diese Mechanik ist ans Angreifen gebunden, man beschließt beim Deklarieren des Angriffs, ob man die Kreatur, die über diese Fähigkeit verfügt erschöpft oder nicht. Tut man dies, dann enttappt sie im nächsten Enttappsegment nicht. Man muss die Kreatur dazu nicht aktiv tappen, also macht sich Erschöpfen besonders gut auf solchen mit Wachsamkeit. Auch anderweitige Möglichkeiten Kreaturen zu enttappen sind in Kombination mit Erschöpfen sehr mächtig.
    Beispiel: Schmetterer der Ahn-Saat
  • Nachhall: Nachhall ist eine Neuinterpretation der geteilten Karten und findet sich auf Hexereien und Spontanzaubern. Die eine Hälfte ist „richtig herum“ auf die Karte gedruckt und funktioniert ganz normal, wenn man die Karte wirkt, und die Karte geht auch ganz normal in den Friedhof. Die andere Hälfte ist quer gedruckt und ist nur spielbar, wenn die Karte im Friedhof liegt. Dabei wird die Karte dann danach ins Exil geschickt. Also ein wenig so wie Rückblende, nur dass die zweite Instanz des Spruchs nicht das gleiche nochmal macht sondern etwas anderes. Es sind dabei immer (im Englischen) zusammen gehörende Begriffspaare.
    Die Karten mit Nachhall sehen ein wenig seltsam aus, das ist so der Nachteil der Split-Karten. Beispiel: Auserkoren / Führen
  • Das waren die neuen Mechaniken, jetzt kommen die wiederkehrenden:

  • Umwandlung: Karten mit Umwandlung kann man in den Friedhof werfen um eine neue Karte zu ziehen, wenn man dabei die Umwandlungskosten bezahlt. Das ist eine gute Möglichkeit, entweder gezielt Karten in den Friedhof zu bekommen, oder sie ohne Kartennachteil los zu werden, falls man sie (noch) nicht casten kann. Oder beides! Manche Karten lösen noch etwas aus wenn man sie selbst umwandelt, manche tun das wenn irgendeine Karte umgewandelt wird. Hier in Amonkhet ist letzterer Auslöser immer auch daran gekoppelt, wenn man die Karte anderweitig abwirft.
    Beispiel: Bestärkter Glauben (ein Reprint)
  • Minusmarken: Das hatten wir schon länger nicht mehr. Nach all den Welten mit ihrem Wachstum und ihren Basteleien, die jede Menge +1/+1-Marken verbaut haben, ist auf der von Bolas korrumpierten Welt Amonkhet der Eindruck des Verdorrten, des unvollständig umgesetzten Todes vorherrschend. Da passen -1/-1-Marken natürlich viel besser. Wenn Plus- und Minusmarken übrigens aufeinander treffen, rechnen sie sich gegenseitig auf, allerdings nicht ganz sofort, sondern wenn das nächste mal zustandsbasierte Aktionen durchgeführt werden: Immer wenn jemand Priorität erhält, also dann, wenn zB auch Schaden auf Kreaturen umgesetzt wird.
    Beispiel: Krokodil des Scheidewegs
  • Prüfungen und Kartuschen: Hiermit wird das Verzauberungsthema bedient, das in Amonkhet recht ausgeprägt ist. Das ist neben den Göttern das zweite, was einen an den Theros-Block erinnert. Das dritte ist das deutliche Top-Down-Design.
    Die Prüfungen sind ja der zentrale Dreh- und Angelpunkt auf Amonkhet. Davon gibt es, den fünf Göttern entsprechend, vor denen diese Prüfungen abgelegt werden in jeder Magic-Farbe eine. Sie machen auch alle etwas für ihre Farbe ganz typisches, wenn sie ins Spiel kommen. Allerdings finden die Prüfungen ja nicht nur einmal statt, sondern wiederholen sich im Zyklus von Bolas‘ Wiederkehr, deshalb bekommt man die Prüfungen wieder auf die Hand, und zwar immer dann wenn man eine Kartusche ins Spiel bekommt.
    Diese Kartuschen sind ebenfalls Verzauberungen, Auren in dem Fall, die Kreaturen verzaubern und so quasi als Auszeichnung dienen, die Prüflinge erhalten können, die sich durch besondere Leistungen hervorgetan haben.
    Beispiele: Prüfung des Wissens, Kartusche des Zusammenhalts

All das könnt ihr auch im Artikel von Matt Tabak nachlesen, wenn euch die Darstellung hier zu knapp oder unverständlich geblieben ist.

 
Die Edition Amonkhet

Amonkhet verknüpft ein ausgeprägtes Friedhofsthema, das sich aber anders anfühlt als das von Innistrad, mit einem angedeuteten Verzauberungsthema und Göttern. Die Anklänge an Theros halten sich aber in Grenzen, da besagtes Verzauberungsthema sich nicht gar so in den Vordergrung drängt. Außerdem funktionieren die Götter ein klein wenig anders, sie schalten ihr Kreaturensein nicht komplett an und aus wie die aus Theros, sondern nur ihre für Kreaturen ja so charakteristische Fähigkeit anzugreifen oder zu blocken.
Insgesamt macht Amonkhet einen deutlich langsameren Eindruck als das quirlig wirbelnde Kaladesh, das ist bei schlurfenden Mumien-Zombies ja auch angemessen und zu einem guten Teil den -1/-1-Marken zu verdanken, die alles einbremsen, indem sie Kreaturen verkleinern.

Der Spoiler ist komplett (mal etwas positives daran, dass ich so spät dazu komme diesen Beitrag zu schreiben) und wie ihr wahrscheinlich mittlerweile wisst, empfehle ich dringend, da mal rein zu sehen um sich einen Eindruck des Gesamtbildes zu machen. Wichtig ist dabei vor allem, auch die Commons, die häufigen Karten, zu betrachten und in Bezug zu anderen Karten zu setzen.
Klar sind die flashigen und teils absurd starken Rares und Mythics spannender, aber die Commons sind es, die einen Großteil der Karten ausmachen die sich in euren Prerelease-Packs finden werden.
Und wenn man dann erst beim Prerelease-Turnier anfängt sich Gedanken zu Spielstärke und Synergien dieses Großteils zu machen, dann kostet das viel Zeit und Hirnschmalz, die man besser darin investiert, die größtmögliche Macht aus dem herauszuholen was einem der Pool an Karten bietet.

Auch in Amonkhet gibt es wieder Masterpieces, hier Invocations genannt. Sehen sehr altägyptisch aus

Außerdem wieder da: Vollbild-Länder. Allerdings nicht in jedem Booster wie es bei Zendikar war, sondern in ungefähr jedem 4.
Mit Glück sind die dann noch in Foil und sehen dann so aus wie die vom Magic Open House.

 

Die Turniere

Beim Prerelease wird im Format Sealed Deck gespielt, in der mittlerweile üblichen und für Prereleases typischen leichten Abwandlung, dass man seinen Pool an Karten aus dem man sein Deck baut nicht in Form loser Booster bekommt sondern in einer Kiste, die noch ein paar weitere Goodies enthält, zB die Promokarte.

Die Kiste enthält 6 Booster „Amonkhet“, einen 20-seitigen Spin-Down-Life-Counter-Würfel, eine aus allen im Set befindlichen Rare- oder Mythic-karten als Foil-Promo mit goldener Datumsprägung, die auch gleich im Turnier gespielt werden darf sowie diesmal zusätzlich eine Aktivitätskarte mit 5 Prüfungen. für jede erfüllte Prüfung bekommt man einen besonderen 4-seitigen Würfel. Eine der Prüfungen lautet „Nimm an einem Amonkhet-Sealed-Event teil“ und ist somit bei Teilnahme am Prerelease automatisch erfüllt.

Der Rest läuft wie bei jedem Sealed Deck Turnier auch: Man wählt aus den Karten im Pool ca. 23 +/- 1 zusammenpassende und starke Karten aus und ergänzt diese mit ca. 17 +/- 1 Ländern (aus dem Pool stammende Länder plus von mir leihweise gestellte Standardländer) zu einem 40-Karten-Deck. Mit diesem Deck bestreitet man das Turnier und alle übrigen Karten des Pools bilden zusammen das Sideboard.
Eine weitere kleine Besonderheit bei Prereleases ist, dass man anders als bei Turnieren mit höherem Rules Enforcement Level nicht zwischen den Runden wieder zurück boarden muss. So kann man Erfahrungen aus vorherigen Spielen und vor allem Tipps anderer vielleicht erfahrenerer Spieler mit in folgende Runden nehmen. Schließlich geht es beim Prerelease um eine möglichst schöne Spiel- und Turniererfahrung, gerade auch für Neu- oder Wiedereinsteiger. Das steht mehr im Fokus als der Wettbewerbsgedanke.
Aber auch die kompetitiv veranlagten Spieler sollen beim Prerelease nicht zu kurz kommen, deshalb gibt es eine schön hohe Ausschüttung von Preisboostern. Insgesamt werden doppelt so viele Booster ausgegeben wie Teilnehmer kommen. Dabei verteile ich die immer so, dass die vorderen Plätze zwar mehr bekommen, die flache Verteilkurve aber bis ungefähr zur Mitte reicht.
Und zusätzlich dazu hat ja JEDER Teilnehmer die Promokarte in seiner Prerelease-Kiste.

 
Turnierinfos im Überblick:

  • 1. Termin: Samstag 22. April, 13:30 Uhr
  • 2. Termin: Sonntag 23. April, 13:30 Uhr
  • Ort: Bertils Spielwiese
  • Format: Sealed Deck mit 1 PreRelease-SealedPack (enthält 6 Booster „Amonkhet“, 1 Promokarte in Foil, einen 20-seitigen Lebenspunkte-Zähler-Würfel, 1 Aktivitätskarte mit Prüfungen, Infomaterial)
  • Startgeld: 25,- Euro, der Erwerb des PreReleasepacks ist darin enthalten.
  • Preise: Booster „Amonkhet“, doppelt so viele wie Teilnehmer zum Turnier kommen, so verteilt, dass die Ersten mehr bekommen, der mittlere Platz aber auch noch einen.
  • Promo-Preise: JEDER Teilnehmer erhält unabhängig von der Platzierung eine von vielen verschiedenen Foil-Promokarten. Diese ist im Prerelease-Pack enthalten.
    Zusätzliche besondere 4-seitige Würfel für Erfüllung einer Prüfung (eine ist durch Teilnahme automatisch erfüllt)
  • Mitzubringen: Stift, Zettel, Token/Würfel/Zählmarken, DCI-Nummer (wenn noch nicht vorhanden kostenfrei zu erstellen auf dci.wizards.com), optional aber empfohlen: Kartenschutzhüllen (auch hier erhältlich)
  • Anmeldung: ab sofort, hier in den Kommentaren, per Telefon oder eMail (Nummer, Adresse im Impressum) per facebook oder live vor Ort.

Es wäre sehr hilfreich, wenn ihr euch möglichst frühzeitig voranmeldet, Spieler die noch nicht in meinen Local Players sind, also noch nicht bei mir Turnier oder Arena gespielt haben bitte mit DCI-Nummer. Der Zulauf zu den vorherigen Prereleaseturnieren war teilweise sehr hoch (deshalb mache ich ja auch 2) und ich habe maximal 44 Plätze pro Event. Sichert euch also besser einen. Es hilft mir auch sehr bei der Organisation wenn ich nicht erst 5 Minuten vorher weiß wie voll es wird.
Ach ja: Solche Anmeldungen bitte ich als verbindlich wahrzunehmen, wenn irgend etwas dazu führt, dass ihr nicht kommt, obwohl angemeldet, sagt bitte ab! Und achtet darauf, ob ich diese Absage mitbekommen habe (ein Ändern des Status im Facebook-Event von „nimmt teil“ zu „nimmt nicht teil“ ist leicht zu übersehen). Planungssicherheit ist da wichtig, nicht dass ich jemandem absage im Glauben es sei schon überfüllt und dann kommen doch welche nicht und ich hätte noch Platz gehabt. Wäre doch schade.

Also los, anmelden und das wird ein ganz großartiges Prerelease!

Man sieht sich!

Samstag: https://www.facebook.com/events/1728419954114615/
Sonntag: https://www.facebook.com/events/1316813305065501/

Dieser Beitrag wurde verfasst am Dienstag, 18. April 2017 um 15:17 und wurde gespeichert unter Event, Magic, Sammelkarten, Turnier. Um den Kommentaren zu folgen abonniere den RSS 2.0 Feed. Hinterlass einen Kommentar, oder Trackback von deiner eigenen Seite.

4 Kommentare

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